Ernährung

"Das ist nicht ein Stück Schweinebraten, das ist meine Mama!"
In wuchs nach dem Krieg auf, wir bekamen ein- bis zweimal in der Woche Fleisch, eine Speckseite war meist vorhanden und am Samstag bekam ich eine Knackwurst. Das war so das höchste der Gefühle! Als es dann nicht mehr so eng war, wurde ich zum "Fleischmarder", konnte kaum genug bekommen. Die Seefahrt zwischendurch förderte das auch sehr gut. 1974 fing ich mit Yoga an. Im ersten Buch, "Yoga für Menschen von heute" von Andre von Lysebeth, las ich, dass Fleisch nicht so gesund ist, und fing an, es weniger zu essen. Auch stand dort, das Gesündeste wäre Rohkost. Nun, gesund und praktisch, das wollte ich doch gleich übernehmen, zumal ich gerade mit der Funkerschule angefangen hatte, Geld auch rar war, und man roh von dem ganzen Gemüse ja viel länger etwas hatte.

Dann kamen die Lehrbriefe von Paramahansa Yogananda und seiner "Self-Realization Fellowship". Auch dort wurde auf die Wichtigkeit des vegetarischen Essens hingewiesen, schon mit dem Hinweis, dass es auch für die geistige Entwicklung hilfreich sein würde. Ich stieg also mehr und mehr darauf um.

Auch fing ich ja zu meditieren an, und je mehr ich das tat, je größer wurde meine Liebe zu allen Wesen, besonders auch zu den Tieren. Heute möchte ich keines mehr sterben lassen, bloß um mich zu ernähren. Man nimmt ja auch das ganze Tierleid in sich auf, das sich beim Töten und auch in der Tierhaltung bei diesen lieben Wesen abspielt. Ja, wir brauchen Eiweiß, aber Mandeln haben 600 mal soviel wie Fleisch. Auf die Harnsäure können wir gut verzichten. Als ich 1990 von Amerika zurück kam, und nicht überall nein sagen wollte, wenn bei Einladungen Fleisch am Tisch stand, spürte ich sofort das Rheuma stärker, das mich viele Jahre davor geplagt hatte. Schnell beschloss ich, auch, wenn ich eingeladen war, sofort zu sagen, dass ich kein Fleisch esse. Manche Restaurantschef und ihre Mitarbeiter habe ich schon dazu gebracht, auch an die Vegetarier zu denken.

Der nächste Schritt ist freilich, ganz vegan zu leben, dort bin ich noch nicht so ganz, weil ich dann doch vieles ablehnen müsste, was irgendwo serviert wird. Aber ich denke, in Zukunft werden wir immer mehr zurückgehen zu dem, was wir jedes Jahr aus der Schöpfungsgeschichte in der Osternacht 

lesen:

"Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. 

Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es. 
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag."

Unser Abwenden von Gott brachte es auch mit sich, dass wir Tiere nur züchten, um sie zu töten und zu essen, und die Tiere auch unsere Haltung annahmen.

Das wird alles bald der Vergangenheit angehören, wir werden unsere Einheit mit allen Wesen erkennen, und eine neue Liebe und Achtung zueinander bekommen.




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