Mein Weg zu
Alkohol und Nikotin und zurück -
Erfahrungen einer Betroffenen
Erfahrungen einer Betroffenen
von Ingrid Maria Linhart
Die seitenlange Abhandlung über die Droge Alkohol in der
Eisenstädter Kirchenzeitung und meine Erfahrungen als Betroffene drängen mich
dazu, einige Zeilen zu schreiben. Hätte ich nicht viel höhere Ziele in meinem
Leben gesehen, hätte ich nicht begriffen, was es wirklich heißt Tochter Gottes
zu sein, ich hätte den Absprung wohl nicht geschafft.
Mein Werdegang zur Alkoholikerin: Oma, die mich aufzog
und die ich sehr liebte, trank gewasserten Wein zu den Mahlzeiten. Da waren ein
bis zwei Zentimeter Wein im Glas, der Rest Wasser. Ich erinnere mich noch heute,
dass ich öfters bat: „Oma, lass mich einen Schluck machen.“ Oma tat es. Bei den
vielen Wallfahrten, die wir mitmachten, trank Oma Bier. Auch dort bat ich immer
wieder um einen Schluck und bekam ihn. Mein Vater, bei dem der Wein immer am
Tisch stand, gab mir später dann schon ein Achtel pur. Mit 12 Jahren kam ich
zur Schwimmunion. Dort machten wir uns bei den Siegesfeiern einen Spaß daraus,
die Doppelliter Bier nach der Reihe auszutrinken. Da oder dort einmal ein
Rausch war erst die richtige „Gaude“. Die Katholische Arbeiterjugend, in der
ich zwar Ziel und Lebensinhalt fand, war auch kein trockenes Pflaster – die
Alkoholkranken, die daraus entstanden, sind zahlreich, manche schon hinüber
gegangen. Ich war immer ein geselliger Typ, Führerin, aus Spaß kippte ich
„vorbildlich“ mit! Niemand wies damals auf die möglichen Schäden von Alkohol
und Nikotin hin. Später fuhr ich zur See, eine noch weniger trockene Angelegenheit!
1970 habe ich geheiratet. Die Ehe war leider überhaupt nicht
harmonisch und endete nach acht Monaten mit Scheidung. 1971 als vorherige Diözesansekretärin
der KAJ eine Katastrophe, die größte meines damaligen Lebens. 10 Jahre hatte
ich die höchsten Ideale gepredigt, nun konnte ich sie selbst nicht halten! In
den kirchlichen Kreisen war ich das schwärzeste Schaf, eine weitere aktive
Mitarbeit, selbst in Bremen, wo mich keiner kannte, war unmöglich.
In dieser Krisenzeit griff ich etwas mehr zu dem
Nass, das wenigstens auf kurze Zeit all den Schmerz vergessen machte. Ich
konnte auch sofort nachleeren, wenn er wieder kam! Schnell fand ich
Gleichgesinnte, mit denen ich jeden Abend bis in die Morgenstunden trank. Nach
und nach war der Alkoholgenuss auf zwei, drei Liter pro Tag angestiegen, die
ich ganz gut vertrug. Blautage waren schon dazwischen, denn manchmal war’s auch
mehr, aber meine Arbeit schaffte ich erstaunlich gut, auch die zwei, drei Stunden
Schlaf, die mir meist nur blieben, hielt ich ganz gut durch.
Der Zigarettenkonsum hatte sich gleichermaßen
gesteigert, auf 30 – 40 pro Tag. Diese wurden nun teurer. Das war mir zuwider,
zumal sie meinem niederen Blutdruck sowieso nicht gut taten, was ich auch ohne
Hinweise von anderen deutlich spürte. „Eigentlich sind es ja nur die Nerven“,
dachte ich. Ich erinnerte mich an das Yoga-Buch (Yoga = Vereinigung mit
Gott) „Yoga für Menschen von heute“ von André van Lysebeth, das ich vor
einem Jahr im Kurhaus Mönchhof mitgenommen hatte. Vielleicht war
das Rauchen mit Yoga in den Griff zu bekommen. Es klappte, mit einfachen
Entspannungsübungen konnte ich von einem Tag auf den anderen die Zigaretten
weg legen, trotz des üblichen
Alkoholgenusses.
Dann setzte nach einer längeren Pause zu Hause wieder das
Fernweh ein. Schon bei der letzten Fahrt am Schiff als Stewardess hatte ich
mich mit den Morsezeichen beschäftigt und die Funkerei in Erwägung gezogen.
Dazu war ein Funkerlehrgang an der Hochschule für Nautik notwendig. Das
Heimweh hatte mich aber dann von diesem Schritt abgehalten. Nun brach der
Wunsch nach dieser Ausbildung wieder durch, da das Fernweh übermächtig wurde.
Nicht der Weiterbildungsdrang, sondern die Tatsache, dass die Position eines
Funkoffiziers an Bord auch mit einer eigenen Kammer mit Dusche verbunden war,
war das Erstrebenswerte daran in dieser Männerwelt.
Da kamen mir denn doch die diversen Blautage in den Sinn und
es wurde mir klar: „Du brauchst mit der Schule gar nicht anzufangen, wenn du
weiter dem Alkohol frönst, entweder oder, lernen oder weitersaufen.“ Ich
erinnerte mich gut daran, dass Lernen nie mein Hobby war, also einen
Ganzeinsatz erfordern würde. Nun, dachte ich, wenn Yoga so erfolgreich
gegen das Rauchen geholfen hat, vielleicht hilft es auch gegen das Trinken.
Ich fing intensiver zu üben an und siehe da, es klappte.
Nach diesen ersten Erfolgen, interessierte mich nun
aber die „Autobiographie eines Yogi“ von Paramahansa Yogananda, die mir eine alte Freundin aus der KAJ schon angeboten hatte. Das Buch war wie eine Offenbarung. Nun ging mir erst auf, was Jesus wirklich von uns wollte, das in 2000 Jahren mehr und mehr verflachte:
"Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater."!! Joh. 14, 12- 14, „Seid vollkommen, wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist“, „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben!“ Joh. 10, 10. Yogananda stellte die indischen Meister, wie Rabindrath Tagore, Mahatma Gandhi, dessen Meister er ebenfalls geworden war, und viele andere unseren christlichen gegenüber. Er hatte Theresa von Konnersreuth besucht, war in Assisi, war im Heiligen Land. Er zeigte auf, dass die Heiligkeit in uns allen angelegt ist, als „Söhne und Töchter Gottes“ – wie uns auch unser Vater Cardijn,
der Gründer der KAJ aufgezeigt hatte, Gottes Kinder – wir betonen es doch dauernd, nach Seinem Ebenbild geschaffen. Aber wer von uns versteht wirklich die überdimensionalen Möglichkeiten dieser Tatsache? In mir fingen sie zu dämmern an.
aber die „Autobiographie eines Yogi“ von Paramahansa Yogananda, die mir eine alte Freundin aus der KAJ schon angeboten hatte. Das Buch war wie eine Offenbarung. Nun ging mir erst auf, was Jesus wirklich von uns wollte, das in 2000 Jahren mehr und mehr verflachte:
"Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater."!! Joh. 14, 12- 14, „Seid vollkommen, wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist“, „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben!“ Joh. 10, 10. Yogananda stellte die indischen Meister, wie Rabindrath Tagore, Mahatma Gandhi, dessen Meister er ebenfalls geworden war, und viele andere unseren christlichen gegenüber. Er hatte Theresa von Konnersreuth besucht, war in Assisi, war im Heiligen Land. Er zeigte auf, dass die Heiligkeit in uns allen angelegt ist, als „Söhne und Töchter Gottes“ – wie uns auch unser Vater Cardijn,
der Gründer der KAJ aufgezeigt hatte, Gottes Kinder – wir betonen es doch dauernd, nach Seinem Ebenbild geschaffen. Aber wer von uns versteht wirklich die überdimensionalen Möglichkeiten dieser Tatsache? In mir fingen sie zu dämmern an.
Das alles war soviel mehr als nur gerade Nikotin oder nicht Nikotin, Alkohol oder nicht Alkohol, hier tat sich das eigentliche Ziel und der Sinn unseres Menschseins auf. Die Liebe zu Gott, Jesus und Maria, die mich selbst in der Suchtzeit weiter begleitet hatte, weckte in mir eine unendliche Sehnsucht. Es war mir als ob Jesus mich bei der Hand nehmen würde und sagen: „Komm, jetzt ist es genug, ich zeig Dir etwas Besseres!“ So bin ich nun seit 1975 auf dem Weg mit Paramahansa Yogananda und seiner Self-Realization Fellowship, habe großartige Yoga-Energieaufladeübungen und Meditationsübungen, die mich jeden Tag tiefer mit Gott, Jesus, Maria, einigen indischen Meistern, vielen Heiligen verbinden, und mich dieser bedingungslosen Liebe immer näher bringen, die Jesus uns gelehrt hat. Alles fließt harmonisch ineinander. Einige Rückfälle, die bald nur mehr halbjährlich vorkamen, musste ich noch durchstehen. Wenn ich am Morgen danach eine Crapefruit aß (anstatt das vorher übliche Bier zu trinken) und die Yoga-Übungen machte, war ich wieder weg vom Alkohol.
Einmal kam ein tagelanger Rückfall. Danach hatte ich mich
für ein Yoga-Einkehrwochenende angemeldet. Als die Vortragende erschien, dachte
ich nur eines: „Göttliche Mutter“ und wunderte mich im gleichen
Augenblick, wie ich so etwas überhaupt denken konnte. Solch ein
Entwicklungsgrad, den diese Frau ausstrahlte, war mir noch nie in meinem Leben
vorgekommen, war völlig undenkbar und ich hatte mich schon immer den Besten zugewendet.
In der KAJ waren es die höchsten Führungspersönlichkeiten, die mir zum Vorbild
wurden. Eine aus einem Säkularinstitut wurde von ihrem Bruder sogar schon knapp
nach ihrem Tod als Heilige bezeichnet. Im nüchternen Land Vorarlberg heißt das
etwas.
Aber diese Frau hier an diesem Wochenende, war nicht
annähernd einzuordnen. Der nächste Gedanke war: DAS ist möglich und ich
zerstöre Geist und Körper mit Giften! In diesem Augenblick fiel die
Entscheidung, nicht zu rasten, bis ich diesen Zustand erreicht habe. Ich bin
noch nicht dort gelandet, aber jeder Schritt in diese Richtung ist ein Gewinn.
Diese Frau ist für über 30 Jahre meine äußerst hilfreiche
Beraterin geblieben, die ich anfangs mehr, nun schon weniger brauche. Es ging
aber von Anfang an wenig um die Süchte, die ich gerade bezwungen hatte, sondern
um die viel höheren Ziele und Möglichkeiten, von denen ihre Persönlichkeit ein
strahlendes Zeugnis ablegt. Ihre Worte und auch sie, sind mir fast ständig
gegenwärtig, Yoga und Meditation haben mich um ein Vielfaches näher zu Gott
geführt und damit eine nie versiegende Quelle in mir selbst zum Fließen gebracht.
– 2008 ist auch sie hinüber gegangen, und ist mir von drüben noch näher! Bei
ihrer Verabschiedung war es, als würde ich einen halben Meter über dem Boden
schweben, verstand einmal mehr, was uns möglich ist, und was diese Frau für uns
alle war.
Mit Mukti Mata (Mitte), und den Moschners am Rhein bei Köln |
Die Drogen sind keine Frage mehr. Ich bin jedoch auch
draufgekommen, dass leider in unserer Gesellschaft überall Alkohol hineingeschmuggelt
wird, selbst in Bonbonieren, auf denen nicht unbedingt „Rumkugeln“ draufsteht,
im Eis, sogar im Vanilleeis und im Marzipan. Ich frage nun überall, ob Alkohol
drinnen ist, bevor ich etwas kaufe, nachdem ich öfters durch einen bösen
Zustand musste, wenn ich so etwas erwischte. Inzwischen habe ich meine
Ernährung allerdings nochmals umgestellt, esse kaum mehr Gekochtes, also auch
nicht die eventuellen Saucen, die mit Alkohol „verbessert“ sind, und auch kaum
mehr Süßigkeiten, sodass auch das wegfällt. Es ist bei mir nicht so arg, dass
ich sofort wieder süchtig werde, aber die Wirkung ist bei jedem Tropfen da. Für
mich ein Zeichen, dass der Körper wieder normal reagiert, denn auch andere
Nichttrinker spüren ja die Wirkung jeden Schlucks. Bei anderen, die vielleicht
erst frisch entwöhnt sind, und in Speisen oder Süßigkeiten Alkohol erwischen,
kann es zum Verhängnis werden.
Leider habe ich auch dafür Beispiele: Meine Freundin fing
an, „alkoholfreies“ Bier zu trinken. Selbst mir war damals noch nicht bekannt,
dass auch darin ein geringfügiger Anteil Alkohol ist, der nicht deklariert
werden muss. Für meine Freundin bedeutete es ein schnelles Ende.
Wie viel Leid ein alkoholisierter Zustand aber auch schon
vor dem Tod für Partner und Familie bringt, ist noch viel schrecklicher.
Unsere Gesellschaft: Wie sollen Jugendliche
verstehen, dass sie nicht zuviel trinken sollen, wenn überall der Alkohol
gepriesen wird, wenn er überall auf dem Tisch steht? Wenn er bei uns im
Burgenland sogar als höchstes Wirtschaftspotential gesehen wird? Ein Gewinn,
der auf Zerstörung des Menschen aufgebaut ist, ist das nicht ein fragwürdiger Gewinn?
Viele habe ich schon frühzeitig hinausbegleitet auf den Friedhof, von anderen
hintenherum erfahren, dass Alkohol oder Nikotin an ihrem frühen Tod Schuld waren.
Wieder begleiten wir einen aus meiner alten Freundes-Clique
hinaus, dem der Absprung von den Giften nicht glückte, selbst nach dem ersten
Herzinfarkt. Ein herzensguter Mensch, geliebt von seiner Familie, seinem
Freundeskreis, seinen Kolleginnen und Kollegen, 58 Jahre, dreißig Jahre danach,
als wir jeden Abend beisammen saßen und tranken.
Allein schon das ständige Anbieten wird vielen zum
Verhängnis. Für mich ging es Hand in Hand, mich auch davon völlig zu
distanzieren. Bald schon zahlte ich keinen Alkohol mehr, trug keinen mehr nach
Hause, biete ihn nie an und verschenke auch keine Flasche, keine derartigen
Süßigkeiten oder sonstige alkoholträchtigen Genussmittel mehr.
Ja selbst die Hl. Messe ist ein Problem. Ich denke, Jesus
würde heute nichts dagegen haben, wenn wir mit Traubensaft Messe feiern würden.
Der einzige Inhalt des Geschehens ist ja doch die Verwandlung und die schafft
ER sicher auch vom Traubensaft! Die Mormonen feiern das Abendmahl tatsächlich
mit Wasser, erfuhr ich inzwischen!
Gedächtnisgottesdienst in einer Altkatholischen Kirche, wir
durften selbst die Hostie hineintauchen in den Kelch. Ich bemühte mich nur ganz
wenig zu streifen und betete nebenbei: Jesus, lass es nicht wirken! Ob das der
Vereinigung mit Chris tus am zuträglichsten
ist? Heute würde ich die Hostie nicht mehr eintauchen, lehne auch den Kelch ab.
Im Sommer 2001 war das 20-jährige Jubiläum des „Haus der
Frauen“ in St. Johann bei Herberstein, Kommunion in beiderlei Gestalten. Ich
nippte nur scheinbar am Kelch. Da aber genug übrig war, bot ihn mir eine der
Ausschenkenden noch mal an. Da sagte ich dann doch: „Ich will nicht, ich war
Alkoholikerin.“ Sie konnte nur antworten: „Ich verstehe, ich habe auch einen
Alkoholiker zu Hause.“
Andere haben aber vielleicht nicht die Kraft und werden
ständig angeregt. Einem meiner Freunde redeten sie bei einer Feier, nachdem er
gerade eine Entziehungskur gemacht hatte, zu: „Na, ein Glas kannst doch
trinken.“ Der Rückfall war furchtbar. In wenigen Wochen war er eine Leiche.
Nebenbei tyrannisierte er noch ein letztes Mal seine Familie. Schmerzhaft auch
für ihn, weil er es nicht wollte und doch nicht anders konnte.
Natürlich steht in der Bibel: „Sie werden Gift trinken und
es wird ihnen nicht schaden.“ Aber ich glaube nicht, dass wir diesen Zustand
damit erreichen, indem wir es ständig trinken!
Was mir damals – Anfang 1975 – zu dämmern begann, nachdem
ich diese Autobiographie des Yogananda las und schon die Wirkung von
Yoga erlebt hatte, mit dem ich einige Monate davor begonnen hatte, erzählt
heute die Wissenschaft: Wir benützen nur einen kleinen Prozentsatz unseres
geistigen Potentials. Darum fällt es uns auch nicht auf, wie schädigend für
ALLE, nicht nur für die Alkoholiker, jeder Tropfen ist. Ich weiß von einem
Mann in Vorarlberg, der heilende Kräfte in sich spürt und vielen
Menschen helfen kann. Ab und zu trinkt er aber doch ein Achtel. Seine Kräfte
sind danach einige Tage weg.
Zwei Freundinnen erzählten mir, sie dachten sich nichts
dabei, wenn sie ihrem Mann das Bier zum Essen hinstellten. Der eine ist schon
drüben, der Zweite begriff eines Tages, dass er sich auf diese Art und Weise
zerstörte, wie Herr B. in der Kirchenzeitung erzählt. Das ist freilich die
negative Annäherung an das Problem, ich denke, die positive, wie ich sie
erkannte, ist zielführender und eher von Dauer. Dieser zweite Mann ist
inzwischen auch gestorben, die letzten Jahre waren jedoch für seine Frau und
ihn die schönsten ihres Zusammenseins. „Ich habe einen ganz anderen Mann!“ betonte
die Frau.
Inzwischen sind wir beim Komatrinken gelandet, eine weitere Tatsache, die uns radikal zum
Umdenken bringen sollte.
Ziele und Inhalte brauchen wir wieder, nicht
Regelungen und Verbote, besonders auch für unsere Jugend! Ziele und Inhalte,
die in weitaus höhere Dimensionen gehen, als wir jetzt unsere Gedanken
lenken. Erst dann erübrigt sich jeder Giftkonsum. Zu Zielen und Inhalten müssen
wir den Menschen helfen, sie IHREN Sinn finden lassen. Wer wäre da
prädestinierter dafür als wir, die wir die Menschen durch unsere Worte, aber
besonders auch durch unser Leben hinlenken wollen zu unserem liebenden Du –
Gott – und Seinen Gesetzmäßigkeiten. Je tiefer diese Verbindung gelingt, je
mehr können wir begreifen, dass dort alles Glück und alle Kraft liegt, wir daraus
unser Leben auf eine ganz andere Ebene bringen können, und wir in keiner Weise zu
Drogen greifen müssen.
Eisenstadt, 8.9.2002, überarbeitet 15.2.2003, 20.7.2003, 29.11.2004, 19.6.2007,
7.10.2011, 20. 5. 2015
TRAUBENANSICHTEN
Frau Traube glänzt im
Sonnenschein.
"Ach würde ich doch
niemals Wein!
Ich möchte nicht - Ihr
könnt’s bedauern -
in Euren Kellern still
versauern!
Ihr Traubenpartner weise
spricht:
"Im Wein ist
Wahrheit! Weißt Du’s nicht?
Die Wirtschaft hebt sich
ebenfalls
beim Knacken jedes
Flaschenhals´.
Der Arzt empfiehlt den
Saft der Reben
zur Garantie für langes
Leben,
und wenn die Sommersonne
hitzt,
ist höchste Wonne: Wein
gespritzt."
"Doch schnell",
wirft Traubeline ein,
"wird Sucht aus dem
gepries’nen Wein,
die Kraft des Alkohols zerstört,
Mensch und Verstand oft
unerhört."
Da mischt sich Gott in die
Debatte:
"Das Bild, das ich
vom Menschen hatte,
das Harmonie und Liebe
funkelt,
wird schnell vom Alkohol
verdunkelt.
Die unbegrenzte
Geisteskraft,
die mit mir Welten neu
erschafft,
sie ruht im Menschen seit
Äonen,
will endlich wieder an die
Sonnen.
Die Zeit, sie wäre reif
zum Handeln!"
Herr Traubelinus fühlt sich wandeln:
"Lasst reifen uns in
voller Kraft
zu unvergor’nem
Rebensaft!"
INGRID MARIA LINHART
Eisenstadt, 4. 10. 1992
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